Protest unterschlagen

Leserbrief von Hans J. Barein zum Grußwort der Stadt Ahrensburg,erschienen in der AZ am 31. Januar 2006

Mit großem Interesse habe ich das Grußwort der Stadt Ahrensburg gelesen. Es soll wohl eine Erfolgsbilanz des vergangenen Jahres darstellen. Gewiß gibt es da einige Details, mit denen man diese Bilanz aufpeppen kann, zum Beispiel Schulgebäude-Sanierung, Kindertagesstättenplätze, Rentnerwohnungen, Reithallensanierung. Diese sind allerdings selbstverständliche Pflichten der Kommunalpolitik.

Mit Befremden habe ich allerdings die Formulierung gelesen "In der Diskussion ist derzeit die nördliche Entlastungsstraße Richtung Delingsdorf, an der sich die Anwohner des Gartenholz intensiv beteiligen". Wie kann es sein, daß Frau Pepper nach dem Brief von Frau Klöbber so auf die Anliegen der Gartenholz-Anwohner reagiert? Als ob diese intensiv und einvernehmlich an diesem grandiosen Straßenbau-Projekt mitwirken! Daß diese Diskussion kontrovers ist, wird einfach unterschlagen!

Wieso zum Beispiel sollte die Verkehrsbelastung des Kornkamp sich nicht erhöhen, wenn die Lübecker Straße verkehrsberuhigt wird? Wieso sollte ein Brückenbauwerk nicht die Landschaft verschandeln, das sich sieben Meter oberhalb der Bahntrasse erhebt und die damit erforderliche ausreichende Lärmschutzwallhöhe ein Gebirgsmonstrum bedeutet, unmittelbar vor unseren Fenstern und Haustüren? Ganz abgesehen von Lärm und Gestank des wegen des Gewebegebiets starken Verkehrs. Vollends unverständlich wird diese ganze Ringplanung, wenn man die weitere Fortsetzung betrachtet: über Bünningstedter Straße bis zur Einmündung in den Rosenweg und von dort wie weiter? Stormarnstraße, Hamburger Straße? Wieso wird so ein folgenreiches Projekt nicht öffentlich ausgelegt und diskutiert, und zwar vor Baubeginn der ersten Teilstücke?

Der Bürgermeister von Delingsdorf unterstützt die Anwohner-Anliegen betreffend Nordtangente. Wieso unterstützt Frau Pepper nicht die Anliegen der Ahrensburger Bürger? Wieso läßt sie es nicht zu, daß im Namen angeblicher verkehrspolitischer Sachzwänge im Rahmen der "Metropolregion Hamburg" gewachsene Stadtteile mit Hauptverkehrsstraßen zugepflastert werden? Ein langfristiges städtebauliches Konzept im Sinne des Gemeinwohls ist hier beim besten Willen nicht zu erkennen.


Hans J. Barein
Ahrensburg

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