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Die Veränderungen unseres Klimas sind im vollen Gange. Auch weiter muss die Verhinderung der drohenden Klimakatastrophe ein übergeordnetes Ziel allen politischen Handelns sein. Da bereits jetzt und auch hier in Ahrensburg Veränderungen spürbar sind, da sich diese Veränderungen von Jahr zu Jahr verschärfen, sind Maßnahmen zur Anpassung an die Realitäten dringend geboten. Zwei ganz wichtige Aspekte dabei sind Wasser und Grün in der Stadt.
Bereits jetzt ist eine von der Wissenschaft vorhergesagte Veränderung spürbar: Wir werden zukünftig nicht weniger Regen haben, aber es wird konzentrierter regnen, also mehr auf einmal, dafür dann lange Zeit nicht mehr.
Bei einem Starkregen kann innerhalb einer halben Stunde so viel Regen fallen wie sonst in einem ganzen Monat. Starkregen ist meist räumlich sehr begrenzt, es könnte also in Ahrensburg äußerst stark regenen, während in Bargteheide ein normaler "Landregen" niedergeht. Im Gegensatz zu Hochwasser an größeren Flüssen sind der Ort, der Zeitpunkt und die Stärke eines solchen Starkregens kaum vorhersagbar. Er kann daher für die Betroffenen sehr überraschend eintreten. Starkregen kann erhebliche Schäden verursachen. Vollgelaufene Keller, Unfälle durch überschwemmte Straßen und die Zerstörung von Gärten und Grünanlagen sind nur wenige Beispiele dafür.
Welche Maßnahmen müssen wir darum ergreifen?
Zunächst einmal müssen wir möglichst viele Flächen entsiegeln, damit das Wasser dort versickern kann. So richtet Starkregen weniger Schaden an. Zugleich bleibt das Regenwasser für Pflanzen und Tierwelt länger verfügbar. Wasser, das nicht abfließt, sondern versickert, fördert darüber hinaus die Grundwasserbildung.
Zusammengefasst lässt sich sagen: Alle Maßnahmen, die zu einer gleichmäßigeren Verteilung mit Regenwasser beitragen, werden zur Verhinderung von Schäden durch Starkregen beitragen.
Wasser ist bei der Abmilderung des Klimawandels und bei der Klimaanpassung ein zentrales Thema. Wichtig ist, das Wasser verfügbar zu halten. Zum einen kann Wasser durch Verdunstung kühlen, zum anderen ist Wasser existenziell wichtig für Pflanzen, Tiere und Menschen.
Die Idee der Schwammstadt ist einfach. Wasser speichern, um es in Zeiten des Wassermangels zu Verfügung zu haben. Es ist sinnvoll, dafür ein Konzept zu erstellen, um viele kleine Einzelmaßnahmen zu einem Gesamtbild zusammenzufügen.
In der Vergangenheit wurden viele kleinere Bäche bei Überquerungen durch Wege zugeschüttet und mit einem Rohr verbunden. Das war einfacher, als eine kleine Brücke zu bauen.
Diese Lösung mag einfach sein - sie führt aber dazu, dass sich bei Starkregen Stauungen bilden und größere Bereiche überflutet werden. Darum müssen wir dafür sorgen, dass die Gewässer wieder besser fließen können. Dazu müssen wir die Rohre entfernen und durch kleine Brücken ersetzen.
Eine grüne Innenstadt, gern auch mit interessanten Bepflanzungen, erhöht die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, macht sie interessanter und führt nicht zuletzt dazu, ein angenehmes Mikroklima zu erschaffen. Bäume und Pflanzen beeinflussen die Temperaturen in ihrer direkten Umgebung. Die Ursache liegt in der Verdampfung von Wasser, das kühlend wirkt. Dieser Effekt hilft, um an heißen Tagen ein angenehmes Klima zu ermöglichen.
Ahrensburg ist schon sehr grün. Wir können das aber noch besser machen, indem wir die Neupflanzungen von Bäumen in der Stadt über die Baumschutzsatzung fördern. Jeder einzelne Baum, der gepflanzt wird, hat einen kleinen Effekt für das örtliche Mikroklima und hilft uns, mit heißeren Temperaturen in Folge der Klimaveränderungen umzugehen. Werden Obstbäume gepflanzt, können wir zudem leckeres Obst direkt vom Baum genießen.
Dachwohnungen sind im Sommer eine Hitzefalle. Unterm Dach ist es einfach unerträglich. Dafür gibt es eine Lösung. Dächer, die nicht mit dunklen Dachpfannen bedeckt sind, sondern mit einer richtigen Dachbegrünung gebaut sind, kühlen die darunterliegenden Räume durch Verdunstung.
Gleichzeitig wird durch Dachbegrünung Wasser gebunden und Pflanzenwachstum in der Stadt gefördert, was hilfreich für den Erhalt der Biodiversität ist.
Hitze kann ab einem gewissen Grad gefährlich werden. Auch in Ahrensburg können Hitzehotspots entstehen, die den Aufenthalt in diesen Bereichen erschweren. Ein Hitzeaktionsplan soll diese Bereiche identifizieren und Lösungen dafür aufzeigen.
Der eigene Garten ist ein Ort, den wir so gestalten, dass wir uns dort wohl fühlen. Wenn die Menschen Fragen haben, wie sie den Garten nachhaltig gestalten können, so dass er an den Klimawandel angepasst ist, ist das ein wichtiger Punkt, an dem es sinnvoll ist zu unterstützen.
Der einzelne Garten mag unwichtig sein, alle Gärten zusammen können einen erheblichen Einfluss auf das Klima in Ahrensburg haben und einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung leisten.
Die Veränderung unseres Klimas schreitet fort, diesen Prozess können wir noch beeinflussen, aber nicht mehr anhalten. Vor 15 Jahren hätten wir vielleicht noch mehr geschafft, hätten mehr verhindern können. In der aktuellen Lage werden wir uns an höhere Temperaturen anpassen müssen.
Das muss organisiert und koordiniert werden, und dafür braucht es ein kompetentes Management. Das bereit existierende Klimaschutzmanagement kann das nicht abbilden, da die Fragestellungen dort andere sind und gleichfalls die volle Aufmerksamkeit einer kompetenten Fachkraft erfordern. Auch wenn man theoretisch beide Aspekte in einer Stelle zusammenfassen könnte: Praktisch ist in beiden Bereichen so viel zu tun, dass ein Mensch das alleine nicht schafft.
Deswegen sind wir dafür, eine weitere Stelle einzurichten.
Wie jedes Jahr, erinnert der Runde Tisch an den Beginn der Novemberpogrome von 1938 und ruft auf, gemeinsam die Stolpersteine für Anneliese Oelte, für die Familie Rath [...]
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