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Grüne: Verständnis für Kritik der Bürger an Nordtangente

AZ vom 31.01.2007

Die Geschichte lehre: Auch Planer und Gutachter können sich irren. Das sagt Ragnar Rohweder von Ahrensburgs Grünen. "Außerdem zeigt die Lebenserfahrung, dass es möglich ist, zu einem Thema völlig unterschiedliche Gutachten zu erhalten. Wenn also im Fall der Nordtangente die von den Bürgern aus dem Gartenholz vorgeschlagene Variante gar nicht erst geprüft wurde, wird die Kritik an diesem Verfahren verständlich", sagt der Stadtverordnete und nimmt die Anwohner gegen öffentliche Angriffe in Schutz. Die gab es unter anderem in Leserbriefen.

Natürlich sei die Verwaltung hoch qualifiziert, das stehe nicht zur Diskussion. Enttäuschend für die Ahrensburger sei jedoch, dass sie bei den Entscheidungen weder von der Verwaltung noch von der Politik richtig mitgenommen worden seien, so Rohweder. Das gelte auch für die früheren Bürgergemeinschaften Hagen, Kastanienallee und Buchenweg. Zur Vertrauensbildung trage auch nicht bei, wenn Bürger nach Anfragen an die Verwaltung schleppend bis gar nicht mit Informationen versorgt würden.

Im Hinblick auf die Bedeutung der Gartenholz-Initiative, die Bürgervorsteher Werner Bandick 1600 Protest-Unterschriften überreicht hat, wundert sich Rohweder: "Die Interessengemeinschaft als eine kleine Gruppe darzustellen, dient nur der eigenen Argumentationskette."

Auch Angriffe gegen Politiker zum Thema Tangente wehrt Rohweder ab. Es sei erschreckend, dass die Fähigkeit zuzuhören als Kritiklosigkeit ausgelegt werde. Rohweder: "Und einfach nur frech ist es, eine differenzierte Sicht als Desinteresse an den Belangen der Stadtplanung und des Bauwesens auszulegen." Genauso unverschämt sei es, denjenigen, die keine Berührungsängste vor Bürgerbeteiligungen haben, als populistisch zu bezeichnen.

Rohweder: "Ich würde mich freuen, wenn diejenigen, die Fairness von anderen fordern, auch einmal ihre eigene Position überdenken und so fair sein könnten, Bürger, die sich einmischen, nicht als Gegner zu empfinden." Die Verwaltung scheine hier schon einen Schritt weiter zu sein. Rohweder: "Sie fängt langsam an, die Einmischung der Bürger außerhalb des Wahlrhythmus als Chance zu begreifen, den eigenen Standpunkt zu überdenken."

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