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Ahrensburg ist eine attraktive Stadt, in der sich Familien gerne niederlassen. So ist die Ahrensburger Bevölkerung in den letzten 25 Jahren um 19 % gestiegen. Da bis 2030 ca. 2000 neue Wohneinheiten entstehen, wird sich dieser Trend fortsetzen. Was bedeutet das für unsere Schulen, Kitas, Sporteinrichtungen? Kurz gesagt: Die derzeitige Kapazität reicht nicht aus.
Schauen wir mal genauer auf die Schulen. Derzeit wird die neue Schulentwicklungsplanung beraten. Dieses Mal nicht nur für die kommenden fünf Jahre, sondern für die kommenden zwanzig Jahre.
Warum? Um sicher zu gehen, dass das allergrößte Schulbauprojekt, das die Stadt in den letzten fünfzig Jahren angegangen ist, auch auf richtigen Zahlen beruht. Damit ist der Neubau des Schulzentrums Heimgarten gemeint, bestehend aus der Gemeinschaftsschule Heimgarten und dem Eric-Kandel-Gymnasium.
Und das Ergebnis ist zugleich erfreulich wie alarmierend: Die Schülerzahlen steigen konstant an um mindestens 320 Schülerinnen und Schüler/Jahr. Dieses Plus verteilt sich auf alle Ahrensburger Schulen.
In den letzten 15 Jahren wurde zwar immer stärker in Schulen investiert. Die Stadt hat weitere Architekten eingestellt, um mehrere Projekte zeitgleich angehen zu können. So wird momentan die Grundschule Am Aalfang erweitert, die Hagen-Schule folgt, dann das Schulzentrum Am Heimgarten. Aber auch an anderen Schulstandorten werden Investitionen gebraucht: die Stormarnschule, die SLG, sowie die Grundschulen Am Reesenbüttel und Am Schloss sind an Ihren Belastungsgrenzen.
Da Investitionen in Schulbauten eine originäre städtische Aufgabe sind, ist mit hohen Fördergeldern nicht zu rechnen. In der Vergangenheit hat Ahrensburg die meisten Investitionen der letzten 15 Jahre selbst geleistet.
Was bedeutet das insgesamt für die Stadt? Klar ist, dass die Investitionen in unsere Schulen geleistet werden sollen. Ich halte da jeden Euro für gut angelegt. Klar ist aber auch, dass die Schulbauten die künftigen Haushalte noch stärker dominieren werden.
Gleichzeitig heißt es meiner Meinung nach auch, dass die Stadt gut daran tut, wirklich nur moderat wachsen zu wollen. Kitas, Schulen und Sport werden sonst den Rückstand nicht aufholen können.
Ihr Christian Schubbert
Stadtverordneter, Bündnis 90/Die Grünen, Sprecher Bildung, Kultur, Sport
Vor dem Hintergrund von Black-Lives-Matter ist es besser, wenn wir uns vorsorglich mit den Benennungen im öffentlichen Raum beschäftigen, bevor es andere auf andere Art tun. In Hamburg fliegen Farbbeutel auf das Bismarck-Denkmal. Einer solchen Entwicklung werden wir in Ahrensburg mit einem offenen Prozess entgegenwirken. Es werden eventuell schwierige Benennungen zusammengetragen und die Namensgeber historisch untersucht werden. Im Idealfall wird uns ein Konzept vorgelegt, wie wir bei künftigen Benennungen vorgehen können. Anhand dieses Konzeptes werden uns dann individuelle Entscheidungen möglich sein, wie mit einzelnen Benennungen umzugehen ist. Wir sind dort ergebnisoffen.
Gab es nicht schon eine Untersuchung? Ja, aber…. Anfang dieses Jahrtausends wurden Straßennamen auf die Namensgeber und deren Rolle im Dritten Reich überprüft. Anhand der Schimmelmannstraße kann man sehen, was passiert ist. Die Straße ist nach der ganzen Familie benannt. Im Dritten Reich war kein Schimmelmann auffällig. Damit war die Prüfung beendet. Wenn jemand an die Schimmelmanns denkt, dann aber vor allem an Heinrich Carl Schimmelmann, den Käufer des Schlosses und den Sklavenhändler. Das zeigt, dass die Prüfung dem Buchstaben getreu durchgeführt wurde, aber das Ergebnis in keiner Weise Unzufriedenheit abgebaut hat.
Unser Antrag soll Brücken bauen. Wir stehen für eine ergebnisoffene sachlich orientierte Forschung, die die Vita der Namensgeber überprüft. Es geht nicht um das Auslöschen von Geschichte. Es geht um das Beschäftigen mit unserer Geschichte. Geschichte lebt nur, wenn wir immer wieder bereit sind, uns auch unangenehmen Fragen zu stellen. Ein einfaches: "Was soll das?", ist da unserer Meinung nach genauso wenig hilfreich wie ein "Sofort umbenennen!".
Das Ergebnis der Forschung wird der Politik zur Entscheidung vorgelegt. Es kann sein, dass am Ende dieses Prozesses nichts geändert wird; es kann sein, dass einiges geändert wird. Aber auf jeden Fall können wir sicher sein, dann eine aktive Entscheidung zu treffen und das im vollen Bewusstsein unseres kulturellen Erbes nach augenblicklichem Forschungsstand.
Gehen Sie diesen Weg bitte mit uns gemeinsam.
Christian Schubbert
Stadtverordneter für Bündnis 90 / Die Grünen
Sprecher für Bildung, Kultur und Sport